Boreotrophon
Boreotrophon ist eine Gattung von Meeresschnecken, marinen Gastropoden-Mollusken aus der Familie der Buccinidae, die sich in der Regel in kalten und gemäßigten Gewässern des Nordatlantiks und des Nordpazifiks befinden. Diese Schnecken sind allgemein als „Tritons“ bekannt, da sie ein sehr auffälliges, längliches, spiralförmiges Gehäuse besitzen. Die Gattung Boreotrophon umfasst derzeit 14 Arten, die alle eine ähnliche Morphologie und Lebensweise aufweisen.
Beschreibung
Boreotrophon-Schnecken zeichnen sich durch ihre spiralförmigen, kegelförmigen Gehäuse aus, die in der Regel grob gerippt oder mit knorrigen Fortsätzen versehen sind. Die Gehäuse können in Farbe und Muster stark variieren, von braun bis rötlich-braun, oft mit Flecken oder Bändern. Der Gehäuseschnitt ist eiförmig und hat einen kurzen, breiten Siphonalkanal. Die Öffnung ist oval und mit einem ausgeprägten Lippenrand versehen.
Die Weichtiere selbst haben einen muskulösen Fuß, mit dem sie sich über den Meeresboden bewegen. Sie besitzen einen siphonartigen Kopf mit einem Paar dünner, länglicher Fühler, die dazu dienen, Beute zu finden und die Umgebung zu erkunden. Die meisten Boreotrophon-Arten sind Raubtiere und ernähren sich von anderen Meerestieren, darunter Würmer, Muscheln und andere Schnecken. Sie verwenden ihre raschelnde Radula, eine bandartige Struktur mit Zähnen, um ihre Beute zu zerkleinern.
Lebensraum und Verbreitung
Boreotrophon-Schnecken leben in einer Vielzahl von Unterwasserlebensräumen, darunter felsige Riffe, Sandböden und Schlammflächen. Sie bevorzugen in der Regel kältere, tiefere Gewässer und können in Tiefen von bis zu mehreren hundert Metern gefunden werden. Die meisten Arten sind in den kalten und gemäßigten Gewässern des Nordatlantiks und des Nordpazifiks verbreitet, einige Arten kommen jedoch auch in anderen Regionen der Welt vor.
Verhaltensweisen
Boreotrophon-Schnecken sind meist nachtaktiv und verbringen den Tag unter Steinen oder in anderen Verstecken. Sie werden nachts aktiv, um zu jagen und sich zu ernähren. Sie sind bekanntermaßen aggressive Raubtiere und können Beutetiere, die größer sind als sie selbst, überwältigen. Während der Fortpflanzung setzen die Boreotrophon-Schnecken Eier in Eikapseln ab, die an Felsen oder anderen Unterwasserobjekten befestigt werden. Die Larven schlüpfen als planktonische Veliger-Larven, die frei im Wasser schwimmen, bevor sie sich am Meeresboden niederlassen und sich zu erwachsenen Schnecken entwickeln.
Wichtige Arten
Es gibt 14 anerkannte Arten in der Gattung Boreotrophon, wobei einige der häufigsten und am besten untersuchten Arten sind:
- Boreotrophon clathratus (Linnaeus, 1767)
- Boreotrophon truncatus (Strom, 1768)
- Boreotrophon multicostatus (Eschscholtz, 1833)
- Boreotrophon stuarti (Smith, 1875)
Referenzen
- Bouchet, P. & Rocroi, J.-P. (2005). "Classification and Nomenclator of Gastropod Families". Malacologia 47 (1-2): 1-397.
- Gofas, S.; Le Renard, J.; Bouchet, P. (2001). "Mollusca, in: Costello, M.J. et al. (Ed.) (2001). European register of marine species: a check-list of the marine species in Europe and a bibliography of guides to their identification". Patrimoines Naturels (50): 181-213.
- Keen, A. Myra (1971). Sea Shells of Tropical West America: Marine Mollusks from Baja California to Peru. Stanford University Press. 1064 S.