Tigerhai - Galeocerdo
Der Tigerhai (Galeocerdo cuvier) ist eine große, weit verbreitete Haiart, die zu der Familie der Requiemhaie (Carcharhinidae) gehört. Er ist für seine auffälligen, vertikalen Streifen bekannt, die sich über seinen Körper erstrecken, und für seine große Beutepalette, die von Fischen, Seevögeln, Schildkröten, Seehunden, anderen Haien und sogar Müll umfasst. Tigerhaie sind in tropischen und gemäßigten Gewässern weltweit anzutreffen und kommen oft in Küstennähe, in Lagunen und in Flussmündungen vor. Sie sind nachtaktive Einzelgänger, die für den Menschen eine potenzielle Gefahr darstellen können, aber Angriffe auf Menschen sind relativ selten.
Gebräuchliche Namen
Neben Tigerhai werden diese Haie auch als Sandtigerhai, Leopardenhai oder Seetigerhai bezeichnet.
Merkmale
Tigerhaie sind robust gebaute Haie mit einem dicken, torpedoförmigen Körper. Erwachsene Tiere erreichen eine durchschnittliche Länge von 2,5 bis 3,3 Metern, wobei einige Exemplare bis zu 5,5 Meter lang werden. Sie haben eine charakteristische Musterung aus vertikalen, dunklen Streifen auf einem hellgrauen oder braunen Hintergrund. Die Streifen verblassen mit zunehmendem Alter des Hais. Tigerhaie haben einen großen, breiten Kopf mit kleinen, weit auseinander liegenden Augen und einem kurzen, stumpfen Maul. Ihre Zähne sind spitz und gezackt und sind an die Zerkleinerung von Knochen und Panzer angepasst.
Lebensraum
Tigerhaie bevorzugen flache, warme Gewässer in Küstennähe, einschließlich Lagunen, Buchten, Flussmündungen und Korallenriffen. Sie können jedoch auch in tiefem Wasser bis zu einer Tiefe von 550 Metern vorkommen. Ihre Verbreitung erstreckt sich über den gesamten tropischen und gemäßigten Pazifischen Ozean, Atlantischen Ozean und Indischen Ozean.
Verhalten
Tigerhaie sind nachtaktive Einzelgänger, die normalerweise nachts auf Beutejagd gehen. Sie sind Allesfresser und haben eine sehr breite Beutepalette, darunter Fische, Seevögel, Schildkröten, Seehunde, andere Haie, Krabben, Langusten, Tintenfische und sogar Müll. Sie wurden sogar dabei beobachtet, wie sie Fahrzeugreifen und Nummernschilder gefressen haben. Die Jagdstrategie von Tigerhaien besteht darin, sich langsam ihrer Beute zu nähern und sie dann mit einer schnellen, kraftvollen Attacke zu überwältigen.
Fortpflanzung
Tigerhaie sind ovovivipar, was bedeutet, dass die Weibchen ihre Eier im Körper behalten und die jungen Haie lebend zur Welt bringen. Die Tragzeit beträgt etwa 16 Monate, und die Weibchen bringen zwischen 10 und 80 Junge zur Welt. Neugeborene Tigerhaie sind etwa 60 bis 80 Zentimeter lang und sind von Geburt an in der Lage, sich selbst zu versorgen.
Bedrohung und Schutz
Der Bestand an Tigerhaien wird von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als „gefährdet“ eingestuft. Sie sind durch eine Reihe von Bedrohungen gefährdet, darunter die Überfischung, die Zerstörung von Lebensräumen, der Beifang in Fischnetzen und die illegale Jagd auf ihre Flossen und Leber. In vielen Regionen wurden Maßnahmen zum Schutz von Tigerhaien ergriffen, darunter Fangquoten, die Einrichtung von Meeresschutzgebieten und die Förderung von nachhaltigen Fischereipraktiken.
Weblinks