Röhrennasen - Procellariiformes

Die Procellariiformes sind eine Ordnung von Seevögeln, die in 21 Gattungen mit 102 Arten unterteilt sind. Zu dieser Ordnung gehören Albatrosse, Sturmvögel, Sturmschwalben, Prions, Wellenläufer und die ausgestorbenen Riesensturmvögel. Der Name leitet sich vom lateinischen Procellaria ab, einem Wort für Sturmvögel, das wiederum vom lateinischen Wort procella für „Sturm“ abgeleitet ist. Die Tiere werden auch als Röhrennasen bezeichnet, da die meisten Arten über charakteristische Nasenlöcher in Form von Röhren verfügen. Die Röhrennasen sind weltweit verbreitet und kommen vor allem in den südlichen Ozeanen vor, wo sie im offenen Meer brüten und nach Nahrung suchen.

Merkmale

Röhrennasen sind mittelgroße bis große Seevögel, mit einer Körpergröße von 20 bis 115 cm. Die meisten Arten haben eine gedrungene, kompakte Gestalt mit langen, schmalen Flügeln. Ihre Flügelspannweite variiert stark, wobei die Albatrosse mit über 3 Metern Spannweite die größten sind. Der Schnabel der Röhrennasen ist typischerweise stark gekrümmt und mit einer harten, wachsartigen Beschichtung bedeckt. Die Nasenlöcher sind entweder röhrenförmig und an der Oberseite des Schnabels angeordnet, oder sie liegen in einer Grube an der Basis des Schnabels. Röhrennasen haben auch spezielle Drüsen, die es ihnen ermöglichen, überschüssiges Salz aus dem Meerwasser auszuscheiden. Dies ist wichtig, da sie viel Meerwasser trinken, um ihren Flüssigkeitshaushalt zu regulieren.

Die meisten Röhrennasenarten haben eine grau-braune bis schwarze Färbung, einige Arten zeigen jedoch auch weiße oder hellgraue Farbanteile. Ihre Federn sind dicht und wasserabweisend, was sie für die harten Lebensbedingungen auf See gut ausrüstet. Die Füße sind relativ kurz und mit Schwimmhäuten versehen, die das Schwimmen und Tauchen erleichtern. Ihre Flügel sind lang und schmal, was ihnen ermöglicht, lange Zeit mit wenig Energieaufwand im Gleitflug zu verbringen.

Lebensraum und Ernährung

Röhrennasen verbringen den größten Teil ihres Lebens auf dem offenen Meer und kehren nur zur Brutzeit an Land zurück. Die meisten Arten brüten auf Inseln und felsigen Küstenabschnitten. Die Nester werden in Höhlen, Spalten oder unter Gestrüpp gebaut. Die Weibchen legen meist ein bis zwei Eier, die von beiden Elternteilen bebrütet werden. Die Jungvögel werden zunächst im Nest von den Eltern gefüttert und lernen später, sich selbst zu versorgen.

Röhrennasen ernähren sich hauptsächlich von Fisch, Tintenfisch, Krill und anderem Plankton. Sie jagen, indem sie mit ihren langen Flügeln über die Wasseroberfläche gleiten und nach Beute Ausschau halten. Einige Arten stoßen auch ins Wasser und tauchen nach Fisch oder anderen Meerestieren. Einige Röhrennasenarten sind zudem dafür bekannt, dass sie ihre Nahrung an der Wasseroberfläche aufnehmen, indem sie sich auf kleine Beutetiere stürzen, die an die Oberfläche kommen.

Verbreitung und Lebensweise

Röhrennasen sind in allen Weltmeeren verbreitet, wobei sich die meisten Arten in den südlichen Ozeanen befinden. Sie bevorzugen offene Wasserbereiche und verbringen den größten Teil ihres Lebens im Meer. Sie sind ausgezeichnete Schwimmer und Taucher und können mit ihren breiten Flügeln lange Strecken zurücklegen.

Röhrennasen sind soziale Tiere und leben in Kolonien. Die Brutzeit ist variabel und hängt von der jeweiligen Art und dem geografischen Standort ab. Die Paarungszeit findet meist an Land statt. Die Nester werden in Höhlen, Spalten oder unter Gestrüpp gebaut. Die Weibchen legen meist ein bis zwei Eier, die von beiden Elternteilen bebrütet werden.

Die Jungvögel werden zunächst im Nest von den Eltern gefüttert. Sie lernen später, sich selbst zu versorgen und entwickeln sich zu geschickten Jägern. Die meisten Röhrennasenarten sind langelebig und können ein Alter von über 20 Jahren erreichen. Einige Arten können sogar über 50 Jahre alt werden.

Bedrohungen

Röhrennasen sind durch verschiedene Faktoren bedroht, darunter der Verlust von Brutplätzen durch Lebensraumzerstörung, die Überfischung ihrer Beutetiere und die Verschmutzung der Ozeane. Außerdem sind einige Arten durch die Bejagung durch Menschen gefährdet. Der Klimawandel stellt eine weitere Bedrohung für die Zukunft der Röhrennasen dar, da er zu Veränderungen in ihren Nahrungsquellen und Lebensräumen führen kann.

Die Internationale Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) stuft viele Röhrennasenarten als gefährdet oder vom Aussterben bedroht ein. Um diese Tiere zu schützen, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich, darunter die Erhaltung ihrer Brutplätze, die Reduzierung der Überfischung und die Bekämpfung der Meeresverschmutzung.

Beispiele für Röhrennasen

Hier einige Beispiele für Röhrennasen:

  • Albatrosse: Die Albatrosse sind die größten Röhrennasenarten und haben eine Flügelspannweite von über 3 Metern. Sie brüten auf Inseln im südlichen Ozean und ernähren sich hauptsächlich von Tintenfisch, Fisch und Krill.
  • Sturmvögel: Sturmvögel sind kleine bis mittelgroße Röhrennasen, die in allen Weltmeeren verbreitet sind. Sie brüten auf Inseln und Küsten und ernähren sich hauptsächlich von Fisch, Tintenfisch und Krill.
  • Sturmschwalben: Sturmschwalben sind kleine, schlanke Röhrennasen, die auf dem offenen Meer leben. Sie brüten auf Inseln und Küsten und ernähren sich hauptsächlich von Plankton und kleinen Fischen.
  • Prions: Prions sind kleine, gedrungene Röhrennasen, die in den südlichen Ozeanen verbreitet sind. Sie brüten auf Inseln und ernähren sich hauptsächlich von Krill.
  • Wellenläufer: Wellenläufer sind kleine, schlanke Röhrennasen, die in den südlichen Ozeanen verbreitet sind. Sie brüten auf Inseln und ernähren sich hauptsächlich von Krill und kleinen Fischen.

Weitere Informationen zu den Röhrennasen und ihren einzelnen Arten finden Sie auf folgenden Websites: