Die Große Meerhand, Alcyonium palmatum, ist eine koloniebildende Korallenart, die in den küstennahen Gewässern des Nordostatlantiks heimisch ist. Ihre auffällige, handförmige Kolonieform, die an einen menschlichen Handabdruck erinnert, hat ihr den Namen „Große Meerhand“ eingebracht. Diese Art spielt eine wichtige Rolle in den komplexen und vielfältigen marinen Ökosystemen, in denen sie vorkommt.
Beschreibung und Eigenschaften
Die Kolonien von Alcyonium palmatum können beeindruckende Größen erreichen und bis zu 50 cm hoch und 30 cm breit werden. Sie sind weich und fleischig und besitzen eine Vielzahl von fingerartigen Auswüchsen, die von einem zentralen Stiel ausgehen. Die Farbe der Kolonien kann variieren und reicht von blassrosa bis zu kräftigem Rot, wobei die Intensität der Farbe von der Umgebung und dem Lebensraum abhängt. Die Oberfläche der Kolonien ist mit kleinen, sternförmigen Polypen bedeckt, die die Nahrung aufnehmen. Diese Polypen besitzen acht Tentakel, die mit Nesselzellen ausgestattet sind, um kleine Beutetiere zu fangen.
Lebensraum und Vorkommen
Alcyonium palmatum bevorzugt felsige Untergründe und bewohnt typischerweise die untere Gezeitenzone bis in Tiefen von 100 Metern. Sie kommt vor allem in küstennahen Gewässern des Nordostatlantiks vor, von den Britischen Inseln bis nach Norwegen und Island. Die Große Meerhand gedeiht in kühlen und sauerstoffreichen Gewässern, wo sie sich an felsigen Untergründen, wie z. B. Felsen, Wracks oder Muschelriffen, festsetzt. Alcyonium palmatum ist eine häufige Erscheinung in diesen aquatischen Ökosystemen und trägt zur Artenvielfalt und Biodiversität bei.
Taxonomie
Die Art Alcyonium palmatum gehört zur Klasse: Octocorallia, Ordnung: Malacalcyonacea, und Familie: Alcyoniidae. Sie ist Teil der großen Gruppe der Steinkorallen, die sich durch ihre Fähigkeit auszeichnen, Kalziumkarbonat-Skelette zu bilden. Innerhalb dieser Gruppe sind die Octocorallia durch ihre achtstrahligen Polypen charakterisiert, die jeweils acht Tentakel besitzen.
Ernährung
Alcyonium palmatum ernährt sich hauptsächlich von Plankton, das sie mit ihren Nesselzellen aus dem Wasser filtert. Ihre Nahrung umfasst hauptsächlich kleine Krebse, wie z. B. Artemia-Nauplien, sowie andere winzige Organismen, wie z. B. Staubfutter und Zooplankton. Die Polypen der Kolonie fangen die Beutetiere mit ihren Tentakeln, die mit Nesselzellen ausgestattet sind. Die Nesselzellen injizieren ein Gift, das die Beutetiere betäubt, und ziehen sie dann in den Mund der Polypen.
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