Rote Felsenkrabbe / Klippenkrabbe – Grapsus adscensionis

Rote Felsenkrabbe Klippenkrabbe - Grapsus adscensionis

Die Rote Felsenkrabbe, wissenschaftlich bekannt als Grapsus adscensionis, ist eine Art aus der Familie der Grabkrabben (Grapsidae) innerhalb der Ordnung der Zehnfußkrebse (Decapoda). Sie wurde 1765 von Pehr Osbeck erstbeschrieben. Bis 1990 wurde sie mit Grapsus grapsus gleichgesetzt, die jedoch im westlichen Atlantik vorkommt, während Grapsus adscensionis im östlichen Atlantik und Mittelmeer beheimatet ist. Diese Krabbe ist bekannt für ihre Anpassung an felsige Küsten und ihre auffällige rötliche Färbung.

Beschreibung

Die Rote Felsenkrabbe hat einen flachen, breiteren als langen Körper, der es ihr ermöglicht, sich an Felsen in der Brandungszone festzuklammern. Junge Tiere sind schwarz mit weißen oder beigen Punkten, während adulte Exemplare mit zunehmendem Alter eine rötliche Färbung entwickeln. Diese Färbung beginnt an den Füßen und im Kopfbereich, wobei die Gelenke und vorderen Beine zuerst betroffen sind. Erwachsene Krebse weisen oft weiße Punkte oder Linien auf, die teilweise verschmelzen. Der Carapax erreicht eine maximale Breite von 74 mm, und die Gesamtlänge kann bis zu 8 cm betragen.

Lebensraum und Verbreitung

Die Rote Felsenkrabbe lebt bevorzugt auf felsigem Untergrund in der Spritzwasserzone, oberhalb der Hochwasserlinie, und ist bei Ebbe auch in der Gezeitenzone anzutreffen. Sie ist besonders häufig an Küsten mit starker Brandung zu finden, wo sie in großen Gruppen lebt. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über den östlichen Atlantik und das Mittelmeer, einschließlich der Azoren, Madeira, Ascension, Ilhas Selvagens, der Atlantikküste Marokkos, der Balearen, der Kanarischen Inseln und Westafrika. Aufgrund ihrer Präferenz für felsige Küsten ist sie beim Tauchen selten, aber bei Küstenwanderungen leicht zu entdecken.

Lebensweise

Die Rote Felsenkrabbe ist tagaktiv und ernährt sich hauptsächlich von Algen, die sie bei Ebbe außerhalb des Wassers abweidet. Sie gilt als omnivor und kann auch Aas fressen. Bei Flut und nachts hält sie sich oberhalb des Meeresspiegels auf und ist inaktiv. Männchen erreichen die Geschlechtsreife bei einer Carapax-Breite von etwa 38 mm, Weibchen bei etwa 43 mm. Weibchen legen Eier zwischen den Häutungen, wobei der Laichzyklus eng mit dem Häutungszyklus verbunden ist. Die Krabben sind sehr agil und flüchten bei Gefahr schnell ins Wasser.

Zusätzliche Informationen

Kulturelle Bedeutung: Der Schriftsteller John Steinbeck beschrieb die Krabbe in seinem Reisetagebuch Logbuch des Lebens (1951) aufgrund ihrer Farbenpracht und Schnelligkeit.

Ernährung: Hauptsächlich Algenfresser, aber auch Aas und andere organische Stoffe.

Verhalten: Lebt in großen Gruppen, zeigt soziales Verhalten und ist sehr anpassungsfähig an raue Küstenbedingungen.

Fortpflanzung: Weibchen produzieren Eier zwischen den Häutungen, was eine hohe Reproduktionsrate ermöglicht.

Taxonomische Geschichte: Bis 1990 mit Grapsus grapsus verwechselt; morphologische Unterschiede in der Färbung der Beine und der Form der ersten Zoea-Larve sowie genetische Analysen führten zur Trennung in zwei Arten.

Ökologische Rolle: Als Algenfresser trägt sie zur Kontrolle des Algenwachstums in der Gezeitenzone bei.

Verwandte Arten

References

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