Der Weiße Hai – Carcharodon carcharias

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Größe: 500 cm
Tiefe: 0 - 1280 m
Gewicht: 1100 000 g
Wasserart: Marine
Giftigkeit: Nicht giftig
Status Rote Liste: Vulnerabel (VU)
Temperatur: 5°-25°C

Der Weiße Hai, wissenschaftlich bekannt als Carcharodon carcharias, gehört zur Familie der Makrelenhaie (Lamnidae) und damit zur Teilklasse der Plattenkiemer (Elasmobranchii). Erstmals 1758 von Carl Linnaeus beschrieben, ist er die einzige lebende Art der Gattung Carcharodon. Als einer der größten Raubfische der Welt spielt er eine zentrale Rolle im marinen Ökosystem, ist jedoch durch menschliche Aktivitäten bedroht.

Beschreibung, Merkmale & Anatomie

Der Weiße Hai ist ein Spitzenprädator, dessen stromlinienförmige, torpedoförmige Gestalt ihm Geschwindigkeiten von bis zu 56 km/h (35 mph) ermöglicht (National Geographic). Er kann eine Länge von bis zu 6,4 Metern und ein Gewicht von 3.324 kg erreichen, wobei Weibchen deutlich größer sind als Männchen (National Geographic). Durchschnittlich messen Männchen 3,4 bis 4,0 Meter, Weibchen 4,6 bis 4,9 Meter, mit Ausnahmen bis 6,1 Meter und Gewichten von 1.905–2.268 kg (Wikipedia).

Seine Färbung zeigt eine klare Gegenfärbung: Der Bauch ist weiß, während Rücken und Flanken grau, braun oder bläulich sind, manchmal mit einem kupferfarbenen Schimmer (Wikipedia). Diese Färbung dient der Tarnung, indem sie den Hai von oben gegen den Meeresboden und von unten gegen die Wasseroberfläche unsichtbar macht. Die Augen sind klein mit einer tiefblauen Iris, was ihm ein markantes Erscheinungsbild verleiht (Wikipedia).

Das Maul des Weißen Hais ist breit und mit einem sogenannten Revolvergebiss ausgestattet. Etwa 300 dreieckige, gesägte Zähne, bis zu 2,5 cm lang, sind in sieben Reihen angeordnet (National Geographic). Verliert der Hai einen Zahn, rückt ein neuer nach – ein lebenslanger Prozess, der seine Jagdeffizienz sichert. Seine Bisskraft kann bis zu 18.216 Newton (4.095 lbf) betragen, was ihn zu einem der stärksten Beißer im Tierreich macht (Wikipedia).

Der Weiße Hai ist endotherm, was bedeutet, dass er seine Körpertemperatur über der des umgebenden Wassers halten kann. Dies ermöglicht ihm, in verschiedenen Klimazonen zu überleben (Wikipedia).

Lebensraum, Verbreitung & Vorkommen

Der Weiße Hai bewohnt sowohl küstennahe als auch pelagische Gewässer und ist in allen Ozeanen anzutreffen. Er bevorzugt Wassertemperaturen zwischen 12 und 24 °C und ist besonders häufig in Regionen wie dem Nordosten und der Küste Kaliforniens (USA), Südafrika, Japan, Ozeanien, Chile und dem Mittelmeer zu finden (Wikipedia). Jungtiere halten sich in flachen Küstennursery-Gebieten auf, während adulte Haie oft im offenen Ozean unterwegs sind (National Geographic).

Er ist epipelagisch, kann aber Tiefen von über 1.200 Metern erreichen (Wikipedia). Migrationen sind beeindruckend: Ein Hai schwamm von Südafrika nach Australien und zurück, eine Strecke von 20.000 km in weniger als neun Monaten (Wikipedia). Auf den Kanarischen Inseln sind Weiße Haie selten und ziehen meist nur vorbei, ohne nahe der Küste gesichtet zu werden.

Lebensweise & Ernährung

Weiße Haie sind meist Einzelgänger oder treten paarweise auf, können sich aber zu bestimmten Anlässen, wie bei reichlichem Nahrungsangebot, in Gruppen versammeln (Wikipedia). Sie zeigen eine komplexe soziale Struktur mit einer Dominanzhierarchie, die auf Größe, Geschlecht und Residenz basiert. Größere Haie dominieren kleinere, Weibchen dominieren Männchen, und etablierte Bewohner haben Vorrang vor Neuankömmlingen (Wikipedia).

Ihr Verhalten ist von Neugier und Intelligenz geprägt. Verhaltensweisen wie „Spy-hopping“ (Kopf aus dem Wasser strecken, um die Umgebung zu beobachten) und „Breaching“ (Sprung aus dem Wasser, oft bei der Jagd) sind dokumentiert (Wikipedia). Breaching kann Geschwindigkeiten von über 40 km/h erreichen und dient oft dem Überraschungsangriff auf Robben, mit einer Erfolgsquote von etwa 55 % in den ersten zwei Stunden (Wikipedia).

Die Ernährung ist vielfältig und altersabhängig. Jungtiere (unter 3 Meter) fressen hauptsächlich Fische wie Thunfische, Rochen und andere Haie. Adulte Haie (über 4 Meter) bevorzugen energiereiche Beute wie Meeressäuger, darunter Robben, Seelöwen, Delfine, Porpoises und sogar kleine Wale (Wikipedia). Auch Meeresschildkröten, Seevögel, Kopffüßer und Aas, wie Walkadaver, stehen auf dem Speiseplan (National Geographic). Ein 30-kg-Stück Walkadaver kann einen 4,5 Meter langen Hai für 1,5 Monate ernähren (Wikipedia).

Fortpflanzung

Weiße Haie sind lebendgebärend (ovovivipar), wobei Weibchen 2 bis 17 Jungtiere zur Welt bringen, die bei der Geburt 1,2 bis 1,8 Meter lang sind (National Geographic). Die Jungtiere wachsen jährlich um etwa 25 cm und sind sofort nach der Geburt selbstständig, da die Mutter sie als Beute betrachten könnte (Wikipedia). Weibchen erreichen die Geschlechtsreife erst mit etwa 30 Jahren und pflanzen sich alle 2 bis 3 Jahre fort, was die Reproduktionsrate niedrig hält (National Geographic).

Genetische Studien deuten darauf hin, dass Weibchen standorttreu sind, während Männchen weite Wanderungen unternehmen, um die genetische Vielfalt zu fördern (Wikipedia).

Gefährdungsstatus & Schutz

Der Weiße Hai ist laut IUCN global als „gefährdet“ (Vulnerable) und in Europa sowie dem Mittelmeer als „kritisch gefährdet“ (Critically Endangered) eingestuft (Wikipedia). Schätzungen zufolge gibt es weltweit weniger als 3.500 Individuen, mit etwa 2.000 vor der Küste Kaliforniens (Wikipedia). Hauptbedrohungen sind:

  • Überfischung: Jagd auf Flossen, Zähne und als Trophäe (WWF).
  • Beifang: Unabsichtliches Fangen in kommerziellen Fischernetzen (WWF).
  • Strandnetze: Verhedderung in Netzen zum Schutz von Badestränden (WWF).
  • Langsame Reproduktion: Männchen reifen mit 26, Weibchen mit 33 Jahren, mit einer 11-monatigen Tragzeit (Wikipedia).

Schutzmaßnahmen umfassen:

  • Gesetzlicher Schutz: In Australien (seit 1999), Neuseeland (Strafen bis 250.000 NZD) und Kalifornien (seit 1994) ist das Fangen verboten (Wikipedia).
  • Internationale Abkommen: Der Weiße Hai ist in CITES-Anhang II und im CMS-Abkommen für wandernde Haie gelistet (Wikipedia).
  • Forschung und Monitoring: Die WWF unterstützt Projekte wie das Satelliten-Tracking in der Guadalupe-Insel-Biosphärenreserve, um Beifang zu reduzieren und den Tourismus zu regulieren (WWF).

Trotz dieser Maßnahmen bleibt die Population rückläufig, insbesondere im Mittelmeer, wo Sichtungen, wie 2018 vor Mallorca, selten sind.

Zusammenfassung der Daten

KategorieDetails
GrößeBis 6,4 m, Weibchen bis 6,1 m, Männchen 3,4–4,0 m, Gewicht bis 3.324 kg
GefährdungsstatusIUCN: Vulnerable (global), Critically Endangered (Mittelmeer)
LebensraumKüstennahe und pelagische Gewässer, Tiefen bis 1.200 m, 12–24 °C
ErnährungFische, Meeressäuger, Aas; Jungtiere: Fische, Adulte: Robben, Wale
FortpflanzungLebendgebärend, 2–17 Junge, Geschlechtsreife: Weibchen ~30 Jahre
BedrohungenÜberfischung, Beifang, Strandnetze, langsame Reproduktion
SchutzmaßnahmenGesetze in Australien, Neuseeland, USA; WWF-Forschung, CITES-Anhang II

 

Dokumentationen über Weiße Haie

Der mit dem Weißen Hai schwimmt

Klasse Doku, die zeigt, dass Haie nicht so gefährlich sind wie es ihnen nachgesagt wird. Anfassen müsste ich die Tiere trotzdem nicht.


Auf den Spuren des Weißen Hais

Dr. Michael Domeier will wissen wo die Räuber ihre Jungen zu Welt bringen. Dabei folgt er einem bestimmten Weibchen über weite Strecken. Zudem geht es um Das Fortpflanzungsverhalten von Zitronen-und Tigerhaien.


Sharkville – Die bucht der weißen Haie

Der Youtube-Titel ist etwas reißerisch, aber der Originaltitel trifft es ziemlich genau. In Gansbaai, Südafrika, befindet sich die Mossel Bay, wo Weiße Haie jeden Tag zu Mittag essen und das nur wenige hundert Meter entfernt von glücklichen Badetouristen. Der Grund dafür ist eine Robbenkolonie direkt vor der Küste. Ryan Johnson und sein Team studieren hier das Jagdverhalten der Weißen Haie und liefern uns wertvolle Erkenntnisse und spektakuläre Bilder.

Verwandte Arten

References

Image References

  • //waterworlds.info/wp-content/swift-ai/images/__e/commons.wikimedia.org/wiki/File%3ACarcharodon_carcharias__pf_82c9147f-jpg.webp
  • Von Me – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

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